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(Foto oben : rechtzeitig vor dem Wasserhindernis bremsen und ausweichen)

Auch im Jahr 2005 nahm der Porsche Club Köln mit 17 Autos an einem Fahrsicherheitstraining teil. Warum eigentlich ? Zu den Inhalten zählen das richtige Sitzen im Auto, das richtige Lenken und Gegenlenken sowie das richtige Bremsen. Mit anderen Worten : alles Dinge, die wir alle jeden Tag im Auto machen - nur beherrschen wir den Wagen wirklich ? Auch in Extremsituationen ?

Das Training vermittelt das nötige Wissen, um richtig reagieren zu können, wenn es drauf ankommt. Der Veranstaltungsort war das erweiterte Fahrsicherheitszentrum vom ADAC in Weilerswist. Zu den Erweiterungen gehört u.a. die Rüttelplatte, die das Heck eines jeden Wagens zum Ausbrechen bringt.

Fahrer aktueller 996er und Boxster Modelle sind mit zahlreichen elektronischen Hilfsmitteln ausgestattet, die in jeder Autofachzeitschrift das problemlose Kontrollieren des Wagens in jeder Situation suggerieren. Die praktischen Übungen zeigten uns allerdings, daß diese Sicherheit sehr trügerisch ist und weiterhin das Geschick des Fahrers über Abflug und Rettung entscheiden, wenn die Kurve zu schnell angefahren wird oder unerwartete Hindernisse sofortiges Reagieren erfordern.

(wird nicht schnell genug gegenlenkt, dreht sich JEDER Porsche)

Die erste Übung ist das richtige Anschnallen. Weit verbreitet ist die Schlafwagenposition, linker Elbogen lässig aus dem Seitenfenster gelegt, die andere Hand umfaßt das Lenkrad mehr oder weniger. Zum optimalen Bremsen müssen die Beine stets in angewinkelter Position zum Pedal sein, um beim festen Drauftreten auf das Bremspedal die maximale Verzögerung zu erreichen, ohne dabei komplett durchgestreckt zu sein. Wer jetzt das Lenkrad nicht in der "viertel vor drei" Stellung hält, kann beim Ausweichen nicht richtig lenken und berüht das Hindernis. Um beim Bremsen nicht vom eigenen Gepäck erschlagen zu werden, ist das richtige Beladen zu erlernen. Beim Abbremsen fliegt das Gepäck mit einem vielfachen seines Gewichts nach vorne. Liegt Ihr Verbandskasten vielleicht unbefestigt auf der Heckablage ?

Die praktischen Übungen beschäftigten sich mit dem richtigen Lenken im Slalomkurs (geringstmögliches Drehen am Lenkrad), über das richtig feste Drauftreten auf die Bremse (selbst hier machten anfangs fast alle große Fehler, weil RICHTIG auf das Pedal getreten werden muß) sowie bremsen und gleichzeitiges ausweichen. Diese Übung war für die Teilnehmer ohne ABS besonders schwierig. Bremsen, Bremse lösen, lenken, wieder bremsen, usw. muß x-fach geübt werden, um im Notfall richtig reagieren zu können.

Mit der Rüttelplatte wurde das ausbrechende Heck simuliert. Das Heck einzufangen und zusätzlich zu bremsen, war die nächste Schwierigkeitsstufe des Trainings. Mit Übungen in der Kreisbahn (Wasserfontänen simulieren Hindernisse, die zu umfahren sind) endete das sehr lehrreiche Training. Die Kreisbahn ist übrigens besonders geeignet, um die Unterschiede zwischen Fahrzeugen mit PSM (die Porsche Version vom ESP) und ohne PSM zu zeigen. Die Driftversuche sorgten für den nötigen Spaß am Ende der Veranstaltung.

(vom 911 Carrera 3.2, über Turbo, 968er gab bis zum Boxster verschiedenste Porsche zu sehen)

Das Training ist übrigens gefahrlos zu überstehen, sofern die Geschwindigkeitsvorgaben der Instruktoren eingehalten werden. Zum einen werden sehr niedrige Geschwindigkeiten gefahren, die wegen der bewässerten Gleitplatten den Fahrbahnkontakt vermindern und so die fahrerischen Extremsituationen gefahrlos erzwingen können. Ist der Dreher im Wagen nicht mehr aufzuhalten, ist bei den Geschwindigkeiten einfach eine Vollbremsung zu machen, die hinter dem Gleitbelag für den sofortigen Stop des Wagens sorgt.

(Driften auf der Kreisbahn)

Abschließend ist unserem Organisator, unserem Sportwart Wolfgang Schulze, sowie den Instruktoren vom ADAC zu danken, die den Tag perfekt durchgeplant haben und für eine gute Mischung aus Lernen (Theorie und Praxis) und Fahrspaß gesorgt haben.

Michael Jarke


30.04.2005