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„Der kleine Grenzverkehr zwischen Berchtesgadener und Salzburger Land“

 

Wir schreiben Mai 2021 – seit 14 Monaten hat Corona uns – mal mehr, mal weniger – fest im Griff. Aber nun gibt es erste Anzeichen von Lockerung und diese verleihen unser aller Hoffnung Ausdruck, daß eine Mehrtagestour im Herbst dieses Jahrs stattfinden kann.

Aber halt - welche Tour? Und Fertigstellung in 4 Monaten – eine echte Herausforderung!

Der knappe Planungshorizont von vier Monaten, definierte die Eckpunkte der Tour. Ein schöner Stützpunkt mittendrin -das Hotel Edelweiß in Berchtesgaden-, großartige Landschaften und schöne Straßen -alles direkt vor der Haustür-, viel fahren, wenig sonstige Anlaufpunkte und ansonsten die Vorzüge des ausgezeichneten Stützpunkthotels in Anspruch nehmen.

Vier Monate später.

Es ist vollbracht, bis auf die „wenigen sonstigen Anlaufpunkte“. Denn im Rahmen der Vorbereitungstouren haben wir so viele Locations und Strecken gefunden, die einfach nicht ignoriert werden konnten. Am Ende blieb von der ursprünglichen Planung kein Stein mehr auf dem anderen und von dem Ansatz „wenig sonstige Anlaufpunkte“ nichts mehr übrig.

Exemplarisch gleich der Montag, wo die kurzfristig entdeckte Postalmstraße ins Programm eingebaut, die Ferdinand Porsche Erlebniswelten vorgezogen und das Traumwerk von Hans Peter Porsche auf den Freitag verlegt werden mussten. Die Tourplanung die die Locations zum Gesamtwerk verband wurde so zwangsläufig eine vollkommen andere.

Aber das war´s wert! Die kurvige Streckenführung zum Fuschlsee war die perfekte Ouvertüre und hat schon einmal die Sinne für die Postalmstraße geschärft. Und das war auch nötig, denn schon ganz am Anfang der Postalmstraße zeigte sich eine Kolonne von SUV´s  sehr entgegenkommend und nicht jeder Lenker eines solchen „Dickschiffs“ kam mit den beachtlichen Abmessungen zurecht. Da konnte es auf der schmalen Postalmstraße mächtig eng werden. Aber nachdem sich die Fahrzeuge wieder entknotet hatten, wurde es frei und übersichtlich. Die Boxer im Heck kamen endlich auf Betriebstemperatur. „Oben“ angekommen fanden wir eine kleine Hütte vor. Ein Radler und viele Blicke auf die herrliche Kulisse später starteten wir wieder in Richtung Berchtesgaden. Nicht auf direktem Weg, sondern über Dürrnberg und den Obersalzberg.

Am Dienstag gab´s Sightseeing in Salzburg -inclusive der echten Salzburger Mozartkugeln- und einen kleinen Abstecher zum Hangar 7.

Im Anschluss erlebte ein Gleitschirmflieger der per Anhalter unterwegs war die wahrscheinlich schnellste Taxifahrt hinauf zur Gaisbergspitze und wir ein tolles Essen in Kohlmayr´s Gaisbergspitz mit traumhaftem Sonnenuntergang.

Am Mittwoch dann mit 255 Kilometern die große Tour. Auf der Deutschen Alpenstraße über´s Wachterl, vorbei an den Gletschergärten gings zum Weitsee und weiter nach Reit im Winkl. Dort verließen wir die Alpenstraße zu Gunsten des Walchsees und eines Kaffeestops im „See la Vie“.

Bis zu unserem Etappenziel -der Talstation der Wendelstein-Seilbahn- war es noch ein ganzes Stück, schliesslich wollten wir den Thiersee und die winzige Hinterthiersee Landesstraße mitnehmen.

Hinter dem gar nicht als Pass wahrzunehmenden Ursprungpass wurde die Straße richtig schön. Flüssige Kurven durch einen Wald und keine anderen Autos auf der Straße bis nach Bayrischzell; so muss es sein. Auf dem Pass überquerten wir wieder einmal die Grenze nach Deutschland. Keine Ahnung wie oft wir auf dieser Tour die Grenze von und nach Österreich passiert haben.

Von Bayrischzell gibt es sicherlich einen Wanderweg hinauf zum Wendelstein. Aber es gibt auch eine Seilbahn. Und die haben wir genommen. Die sicherlich interessantere Zahnradbahn mussten wir aus dem Programm nehmen; dafür reichte die Zeit leider nicht. Die Bergstation des Wendelsteins ein Genuß. Mittagessen, den Gipfel erklimmen und was für eine Aussicht!

Der Heimweg bot noch ein paar streckentechnische Leckerbissen. Die B307 zum Sudelfeldpass und die Tatzelwurmstraße und schliesslich die A8. Ja, auch eine Autobahn kann schön sein. Besonders wenn man vom Bernauer Berg hinunter zum Chiemsee fährt und dann praktisch in Steinwurfweite parallel zum See entlangfährt. Ein schöner Abschluss des Tages.

Am Donnerstag schwächelte das Wetter ein wenig – gut für das Orga-Team, denn dies war der tourfreie Tag- und so kam der SPA-Bereich des Hotels endlich zum Einsatz … und völlig überraschend trafen wir dort auch auf viele Tourteilnehmer.

Am Freitag stand eine Ausfahrt auf kleinen, weniger befahrenen Straßen und das Traumwerk in Anger auf dem Plan. Das Traumwerk von Hans Peter Porsche ist an und für sich ist schon ein Erlebnis; Aber wer dieses Museum besucht, muß die Führung buchen. Wir haben´s gemacht und uns von dem Enthusiasmus der Guides mitreißen lassen. Selten haben wir erlebt, daß Menschen ihren Beruf so sehr als Berufung verstanden haben. Hier wurden die Geschichten hinter Geschichte und Exponaten erzählt. Einmalig.

Am Abend ein Abschlussdinner auf der Panoramaterrasse des Hotels Edelweiß, tja, und schon war eine ganze Woche wie im Fluge vergangen. Mit unserem Stützpunkthotel hatten wir voll ins Schwarze getroffen: das Frühstücksbuffet war vom Feinsten, auch die Gastronomie (egal in welchem Restaurant wir waren) war klasse und ein Service wie man´s mag – unaufgeregt freundlich und immer aufmerksam.

Rückblickend gilt unser besonderer Dank an alle Teams der genannten Locations, die unsere ständig neuen Ideen in der Planungsphase in unnachahmlicher Flexibilität und Partnerschaft mitgetragen haben. So haben wir das Berchtesgadener und Salzburger Land -wieder einmal- von seiner schönsten Seite gesehen.

Zu guter Letzt: Es waren wieder einmal die Tourteilnehmer, die aus einer schönen Tour ein Erlebnis gemacht haben. Danke für fünf unvergessliche Tage.


12.09.2021