Spargeltour 2003 : Vom Wasserschloss Anholt zur Burg Ingenhoven in Nettetal
Ja wir müssen es zugeben, die schönen und verkehrsarmen Landstraßen des Niederrheins haben uns dazu verleitet auch einmal mit 101 km/h auf dem Tacho die Umgebung zu genießen – aber dazu später mehr.
Mit fast 30 Gästen und Clubmitgliedern startete der Porsche Club Köln an einem Samstagmittag im Mai seine diesjährige Spargeltour ins westliche Münsterland und an den Niederrhein (Streckenlänge von / bis Köln ca. 300 km). Die A 3 immer gen Norden erreichten wir schon bald die Abfahrt Rees, doch erst einmal konnte die Fahrt nicht fortgesetzt werden, denn für einige der 15 teilnehmenden Porsche kam die vor uns liegende Tankstelle wie gerufen. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass unsere Clubmitglieder teilweise unvorbereitet mit fast leerem Tank gestartet waren, musste sich der Sprit auf dieser ersten Teilstrecke auf „unerklärliche Weise“ verflüchtigt haben.
(Wasserschloss Anholt)
Wenige Kilometer später - fast an der Staatsgrenze zu den Niederlanden - sahen wir dann auch schon das Wasserschloss Anholt. Die imposante barocke Anlage beherbergt ein Museum mit vielen interessanten Altertümchen, das Parkhotel und teilweise seit kurzer Zeit auch wieder seinen Eigentümer, die Fürstenfamilie zu Salm-Salm. Die Führung durch die Säle und Gemächer ermöglichte es, uns in die Geschichte des Hauses zu versetzen. An Hand der uralten Bibliothek, der unzähligen Ahnenporträts sowie der wertvollen Wandteppiche und der original Delfter Kacheln war dies ein Kinderspiel. Die im Dachgeschoss untergebrachte private Gemäldesammlung enthält viele alte Meister und sogar einen echten Rembrandt.
Soviel Kultur verlangte natürlich nach einer Stärkung und hierfür war das Schlosscafé der ideale Ort. Der rundum verglaste Pavillon vermittelt das Gefühl, auf dem Wasser zu schwimmen. Zusätzlich bietet er bei Kaffee und Kuchen eine gute Aussicht auf den sehr idyllisch angelegten Garten.
(Kaffee und Kuchen im Schlosscafé)
Weiter ging es Richtung Rees mit einem Fotostopp auf der Rheinbrücke.
Nun lagen fast 100 km gut ausgebaute Landstraßen vor uns. Ein gewöhnliches Navigationssystem hätte hier wenig Nutzen gebracht, da wir nicht den kürzesten sondern den landschaftlich reizvollsten Weg gewählt hatten. Über Sonsbeck, Geldern und Straelen konnten wir mit Hilfe von Funkkontakt die zahlreichen Fahrzeuge trotz Stoppschildern, roter Ampeln und Kreisverkehren gut zusammen halten und sicher zu unserem Abendziel leiten.
In der Burg Ingenhoven, einem bereits 1403 geschichtlich erwähnten Backsteinbau, wurde uns nunmehr in einem rustikalen Raum der eigentliche „Grund“ unseres Ausfluges näher gebracht. Die Küche tischte reichlich von dem regionalen Spargel auf, so dass alle neue Kräfte sammeln konnten, um noch ein paar Stündchen in gemütlicher Runde zusammen zu sitzen und zu plaudern.
Jörg Ningelgen