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(Foto oben : Gruppenfoto in 75 Meter Höhe)

"Es ist ganz wichtig, dass man schwindelfrei ist." stand in der Einladung vom Sportwart. Ein wichtiger Hinweis, denn die ersten Schritte führten in den Aufzug der Dombauarbeiter, der außen entlang der Dom-Fassade in mehr als 80 Meter Höhe führt.

Bauarbeiten am Dom sind nichts außergewöhnliches, da sie bereits eine mehrere hundert Jahre alte Tradion haben. Nach der Grundsteinlegung im Jahr 1248 stockten u.a. aus Geldmangel die Bauarbeiten seit dem 14. Jahrhundert. Die später vom Abriß bedrohte Bauruine war jahrhunderte lang das Wahrzeichen der Stadt. Erst im Jahr 1842 wurde der Bau fortgesetzt und erst im Jahr 1880 abgeschlossen - am Jahrestag der Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln (23. Juli 1164). Möglich wurde es durch die finanzielle Unterstützung des preussischen Königs sowie der Kölner Bürger, die für den zum Weiterbau gegründeten Dombauverein gespendet haben. Dieser Verein sorgt noch heute für die Instandsetzung des Doms, die aufgrund der agressiven Umwelteinflüsse auf den weichen Steinen erforderlich ist. Eine pensionionierte Mitarbeiterin dieses Dombauvereins informierte uns aus erster Hand über den Bau und die weitere Pflege des Doms - aus Sicht der Arbeiter in luftiger Höhe. Vor Ort konnten wir uns z.B. den Dachstuhl anschauen (siehe Foto - im Hintergrund sind in den kleinen Häuschen die WCs untergebracht). Selbst in versteckten Ecken des Dom - Dachs ist der gotische Baustil zu sehen. Daher wird der Dom als perfekte gotische Kathedrale bezeichnet.

Neben den exklusiven Einblicken in das Dach wurde uns ein Besuch im dritten Turm gewährt. Das perfekte Frühlingswetter ermöglichte Aussichten weit über die Stadtgrenzen hinaus. Auch für das von außen nicht einsichtige Dach dieses Türmchen gilt : Gotischer Baustil.

(Ausblick über die Kölner Altstadt)

Neben dem Blick in eine Werkstatt in mehr als 70 Meter wurde auch der Einblick in eine sehr spezielle Kammer gewährt : Von sämtlichen Details des Doms gibt es stark verkleinerte Modelle (von einzelnen Figuren bis zum kompletten Dach), um jederzeit eine Vorlage zum Nachbauen zu haben. Darunter befand sich auch ein Modell der gesamten Dom-Umfeldes, das die gigantische Größe des Doms im Vergleich zu den damaligen kleinen Häusern in der Nachbarschaft zeigt. Die rechtsrheinischen Hochhausbaupläne der Stadt Köln und der damit gefährdete Status als Unesco Weltkulturerbe zeigt, dass diese herausragende Größe heute nicht mehr den gleichen Stellenwert wie noch im 19. Jahrhundert hat.

(Wie schaut eigentlich der Dom Dachstuhl aus ?)

Nach mehr als 1.5 stündiger Führung waren alle Teilnehmer sowohl durch die vielen neuen Infos über den alten Dom sowie die tiefen Einblicke ins Dom-Innere überwältigt. Es folgte eine standesgemäße Aufarbeitung des Erlebten in einer weiterem Kölner Institution - einem Brauhaus in der Altstadt, im Schatten des Doms. Prost :-)

(die kölsche Wanderung endete beim Kölsch im Brauhaus)

Zu danken ist unserem Sportwart Wolfgang Schulze, der durch seine Kontakte diesen einmaligen Ausflug ermöglichte. Ganz besonderer Dank gilt unsere Führerin Frau Bremer, die uns sehr unterhaltsam die Geheimnisse vom Dom vermittelte.

Michael Jarke


02.04.2005